Rosina Neuerer surft vor der Küste Fuerteventuras.
Rosina Neuerer am Surf-Hotspot Fuerteventura.
Foto: Werner Zeitler

Sie zählt definitiv zu den spannendsten und vor allem erfolgreichsten Surferinnen in Deutschland: Rosina Neuerer. Die 20-Jährige stammt aus Bayern, ist also nicht am Meer oder Ozean aufgewachsen und dennoch vermittelt sie den Eindruck, dass sie in ihrem Leben nichts anderes gemacht hat, als auf einem Surfbrett zu stehen.

Das war natürlich nicht so. Obwohl Rosina Neuerer erst relativ spät in die ambitionierte Surfer-Szene einstieg, schaffte sie es schnell in die deutsche Nationalmannschaft und sammelte reihenweise nationale und internationale Trophäen ein. Im Interview erfahren wir mehr von ihr.     

Rosina Neuerer, wie kommt man als Bayerin zum Surfen?

Ich war als Kind immer mit meiner Familie im Windsurfurlaub. Aber mich hat das Segel gestört, zu viel Material. Deshalb hab ich dann mit zwölf Jahren an der Floßlände in München mit dem Riversurfen angefangen.

Rosina Neuerer
Die 20-jährige Rosina Neuerer zählt zu den besten Surferinnen Deutschlands.
Foto: Werner Zeitler

Du hast es bei deutschen und internationalen Wettkämpfen aufs Siegertreppchen geschafft. Bist du Surfprofi und wie oft trainierst du? 

Als Surfprofi kann ich mich leider nicht bezeichnen, dazu fehlen große Sponsorenverträge. Ich studiere derzeit noch Sportwissenschaften an einer Fernuni. Wenn ich am Meer bin trainiere ich täglich. In Deutschland ist das natürlich nicht so leicht, aber ich versuche mindestens zwei Mal in der Woche in der Jochen Schweizer Arena (beim Indoor-Surfen, Anm.d.Red.) zu surfen. 

Wie oft bist du in Sachen Surfen unterwegs? 

Das kommt auf die Wettkämpfe an, dieses Jahr war ich leider nicht so viel unterwegs wie letztes Jahr. Letztes Jahr war ich rund drei Monate in Deutschland, sonst im Ausland unterwegs. 

„Eigentlich reise ich nur, um zu surfen.“

(Rosina Neuerer)

Als Surferin bist du sowohl auf dem Meer als auch in der Halle aktiv – wie beispielsweise in der Jochen Schweizer Arena in Taufkirchen bei München. Surfst du lieber in der Natur oder in der Halle? Kann jeder Interessierte in der Halle in der surfen?   

Ich glaube, dass jeder Surfer lieber in der Natur surft. Im Einklang mit dem Meer zu sein ist einfach etwas Tolles. Aber die Jochen Schweizer Arena in München ist eine super Alternative, vor allem, weil das Wasser schön warm ist. Jeder kann dort surfen lernen und wird schnell Spaß daran haben. Die Surflehrer geben gute Tipps und helfen bei einem leichten Einstieg.

Rosina Neuerer beim Indoor-Surfen in der Jochen Schweizer Arena.
Indoor-Surfen: In der Jochen Schweizer Arena in Taufkirchen bei München trainiert Rosina Neuerer.
Foto: Mario Andrade

Wenn du auf Reisen bist, surfst du dann auch oder bist anderweitig sportlich aktiv? Muss dein Urlaubsort ein Surfrevier zu bieten haben? Wie wichtig ist Sport auf Reisen für dich?  

Eigentlich reise ich nur, um zu surfen. Ein gutes Surfrevier hat also höchste Priorität. Wenn die Wellen mal nicht gut sind, versuche ich mich anderweitig sportlich zu beschäftigen, zum Beispiel Skaten oder Wandern.

Hast du einen Lieblingsort zum Surfen? In Deutschland und in anderen Ländern …      

In Deutschland surfe ich am liebsten auf der Citywave in der Jochen Schweizer Arena, da sie ganzjährig perfekte Bedingungen bietet. Im Ausland sind es definitiv die Malediven – nichts ist so schön wie warmes, kristallklares Wasser.

Rosina Neuerer surft gerne am Hotspot Malediven
Die Malediven bieten für Rosina Neuerer ideale Bedingungen zum Surfen.
Foto: Alex Papis

Corona hat die Welt auf den Kopf gestellt – auch die Sportwelt. Inwieweit hat die Pandemie Auswirkungen auf deinen sportlichen Alltag? 

Leider wurden sämtliche Wettkämpfe abgesagt. Auch der Eisbach (im Englischen Garten in München, Anm.d.Red.) war während des Lockdowns gesperrt. Auslandsreisen waren im ersten Halbjahr nicht möglich. Das hat natürlich einiges verändert. 

Welchen Tipp kannst du ambitionierten Surfern mit auf den Weg geben, die auch mal so gut werden wollen wie du? Kann man alles lernen oder gehört ein Grundtalent einfach dazu? 

Talent schadet nie, aber wenn man immer Spaß hat, verbessert man sich sehr schnell. Im Meer alle Bedingungen zu surfen bringt viel. Da ist es letztlich egal, wie die Wellen sind. Natürlich hilft auch eine gute körperliche Fitness, da das Surfen ein komplexer Sport ist. 

Danke für das Gespräch, Rosina Neuerer! 

 

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