Nur einmal wie Äthiopiens begnadete Läufer durch das Rift Valley joggen. Wenigstens kurz durch das abessinische Hochland traben, um besser verstehen zu können, warum das faszinierende Land am Horn von Afrika in schöner Regelmäßigkeit Weltklasseathleten produziert. So wie Doppel-Olympiasieger Haile Gebreselassie, der in seiner Karriere bemerkenswerte 26 Weltrekorde aufstellte. Dabei ist Äthiopien so viel mehr als schnelle Läufer und guter Kaffee. Es ist schon längst nicht mehr dieses exotische Ziel, an dem vor allem Archäologen interessiert sind. Im Norden warten die weltberühmten Felsenkirchen von Lalibela. In der Nähe der ehemaligen Hauptstadt Gondar erstrecken sich die Simien Mountains, eine Zeitreise in das große Königreich von Aksum versetzt alle Neugierigen fast 2.400 Jahre zurück.
Die Wiege der Menschheit mit ihrer jahrtausendealten Geschichte war als einziges Land in Afrika nie Kolonie, und dieser Stolz ist überall zu spüren.
Ministerpräsident Abiy Ahmed, in der Heimat als lokale Version von Barack Obama gefeiert, hat in Windeseile für Aufbruchstimmung gesorgt. In Addis Abeba wird dank chinesischer Investoren fleißig gebaut, auch der neue Flughafen verströmt Sehnsucht nach Wachstum.
Südlich von Addis bieten das Rift Valley und Omo Tal weitere Aha-Erlebnisse. Das Naturvolk der Mursi mit seinen untertassengrossen Hängelippen erinnert an einen Ausflug in eine archaische Welt.
Äthiopien überrascht – und erfindet sich gerade neu.
Hyatt Regency, Addis Abeba: Zum Wohlfühlen
Adresse: Meskel Square, Addis Ababa, Äthiopien
Telefon: +251 11 517 1234
E-Mail: addisababa.regency@hyatt.com
Noch glänzt alles so schön neu. Mit wachen Augen mustert der deutsche General Manager Heddo Siebs seine Angestellten und beobachtet das rege Treiben in der Lobby. Der norddeutsche Hotelier schwärmt von seinem neusten Projekt. Davor brachte er bereits das edle Andaz Hotel in Neu-Delhi erfolgreich auf den Weg.
Erst am 31. Dezember 2018 wurde das Fünf-Sterne-Refugium in der äthiopischen Hauptstadt eröffnet, als siebtes Hyatt-Hotel in Afrika. Eine strategische Entscheidung, die der stetig wachsenden Bedeutung der 3,5-Millionen-Einwohner-Metropole Rechnung tragen soll. “Es wird weltweit gerade sehr viel über Äthiopien gesprochen. Das ist sehr positiv“, sagt Ulrike Braun-Nasso, die Sales und Marketing-Direktorin des Hyatt. “Addis ist die politische Hauptstadt des Kontinents. Und mehr als das.“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war als erster ausländischer Staatschef zu Gast im Hotel. Kronprinzessin Mary von Dänemark versprühte bei ihrem Aufenthalt royalen Glanz, und Fußball-Ikone Didier Drogba ließ sich hier als Botschafter einer afrikanischen Gesundheitsinitiative feiern.
Über Namen spricht Siebs nicht. Stattdessen konzentriert er sich auf seine Aufgabe als leidenschaftlicher Gastgeber, der am liebsten viel Raum für Individualität lässt.
Location: Sehr gut. 20 Autominuten vom internationalen Flughafen, zwei Gehminuten vom zentralen Meskel Square, dem Red Terror Memorial Museum und einer der wichtigsten Einkaufsstraßen. Präsidentenpalast, das Hauptquartier der Afrikanischen Union, der riesige Merkata Markt, die St. George’s Kirche und die Holy Trinity Cathedral sind problemlos in 15 Minuten erreichbar.
Glamourfaktor: Sind es die weichen Sofas? Oder die Landschaftsgärten und Wasserspiele im Innenhof? Der erste Eindruck der geräumigen Lobby hat viel von einem großzügig gestalteten “Living Room“, und das wirkt sich positiv auf den gesamten Aufenthalt aus. Viel Platz, viel Luft, viel Licht, auch im erweiterten Lounge-Bereich. Unaufdringliche Farben, gerade Linien, klare Formen.
Addis boomt, aber Addis kostet auch Kraft. Hier kommt verbrauchte Energie zurück.
Der Dekor im Eingangsbereich ist traditionell und futuristisch zugleich. Die Atmosphäre ist belebt und diskret, geheimnisvoll und gemütlich. Der Geruch von frisch gebrühtem, äthiopischem Kaffee in der Mini-Patisserie passt zum Duft der Macht. Zu fast jeder Tageszeit scheinen hier große Deals gemacht zu werden. In den plüschigen Sesseln oder in der Bar „The Pulse“. Die Afrikanische Union lässt grüßen. Der Sicherheitscheck beim Ankommen ist übrigens obligatorisch. Gut so.
Wohlfühlfaktor: 188 Zimmer, darunter 14 Suiten, eine 125 Quadratmeter große Präsidentensuite und für ganz Anspruchsvolle eine 450 Quadratmeter große Royal Presidential Suite mit vier Schlafzimmern.
Kolonialmobiliar gibt es in den normalen Zimmern nicht, dafür stimmt die “Hardware“: Angenehme Lichtsituation, (auch im Bad!!), Arbeitsbereich mit ergonomischem Stuhl, ein 55-Zoll-Flachbildfernseher mit Satellitenempfang, ein Safe in Laptop-Größe, ein Kaffee-Tee-Kocher und eine mäßig gefüllte Minibar.
Die Klimaanlage ist problemlos regulierbar, und nachts herrscht selbst bei offenem Fenster Ruhe.
Das große Bett bietet dank stabiler Matratze und hochwertiger Bettwäsche guten Schlafkomfort.
Insgesamt wirkt das Zimmerdesign geradlinig und stylish. Für Wärme sorgen vor allem die Stoffe – und das Bad. Regendusche, opulente Handtücher, flauschige Bademäntel und wohlriechende Pflegeprodukte von Pharmacopia lassen den Wohlfühlfaktor steigen. Das WC ist separat hinter einer verschlossenen Tür.
Bestnoten fährt die Hygiene ein.
Food: Schon auf der Room Service Karte wartet die erste Überraschung: Scrambled Tofu. Mit gastronomischer Diplomatie hat das nichts zu tun, eher mit einem sorgfältig ausgetüftelten Konzept. Der deutsche Küchenchef Lars Windfuhr setzt auf Lokalkolorit, internationale Evergreens und noch ein paar extravagante Ideen, verteilt auf die Restaurants “The Kitchen“ und “The Oriental“. In beiden ist die Atmosphäre ungezwungen, die Tische stehen in angenehmer Distanz zueinander.
“The Kitchen“ wird für Frühstück (das Buffet – ein Traum), Lunch und Dinner benutzt.
Das Injera mit Hühnchen ist ein Muss und nur ein Beispiel aus dem Streifzug durch die levantinische Küche. Das äthiopische Grundnahrungsmittel, dieses köstliche Sauerteig-Fladenbrot wird mit allen möglichen Zutaten serviert.
Das “Oriental“ rühmt sich mit BBQ und asiatischer Cuisine. Gegrilltes Lamm aus dem äthiopischen Hochland zum Beispiel oder das gelbe Thai-Curry Geng Gari Gai. Langweilig wird es selbst nach einem einwöchigen Aufenthalt nicht.
Fitness/Wellness: Allein schon das Ausmaß des 235 Quadratmeter großen Fitness-Centers hat Seltenheitswert für ein Großstadthotel. Die modernen Geräte für Cardio-, Kraft- und Free-Weight-Training lassen keine Wünsche offen. Und als Zugabe gibt’s einen 27 Meter langen Außenpool. Wow! Läufer haben vier verschiedene Joggingstrecken in unmittelbarer Nähe des Hotels zur Auswahl.
Der angenehm ruhige Spa ergänzt das Angebot. Die Treatments reichen von einem Avocado-Skin-Delight Pampering über eine orientalische Fußmassage bis zu einem Signature Facial – und genügen hohen Anforderungen.
Service: Die Angestellten strahlen eine authentische Freundlichkeit aus. Egal, ob beim Einchecken, im Blumenladen oder in den Restaurants. Ihr Lächeln ist ansteckend, der äthiopische Geist überall im Haus spürbar. Eine unkomplizierte und unaufdringliche Charmeoffensive. Und doch entspricht der Service (noch) nicht in allen Bereichen dem hohen Anspruch dieses Luxushotels, was angesichts der sehr kurzen Öffnungszeit des Hauses verständlich ist.
Ein äthiopisches Sprichwort sagt: Wer schwach im Aufpassen ist, ist gut im Suchen.
1 | Schlüssel: | Schlüssel zur Besenkammer |
2 | Schlüssel: | Schlüssel zum Dachboden |
3 | Schlüssel: | Schlüssel zum Souterrain |
4 | Schlüssel: | Schlüssel zur Blockhütte |
5 | Schlüssel: | Schlüssel zur Doppelhaushälfte |
6 | Schlüssel: | Schlüssel zum Gutshof |
7 | Schlüssel: | Schlüssel zum Schmuckkästchen |
8 | Schlüssel: | Schlüssel zur Schatztruhe |
9 | Schlüssel: | Schlüssel zum Elysium |
10 | Schlüssel: | Schlüssel zum Paradies |
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